Der Gemeindewald Hinterweidenthal
Charakteristik und Ziele der Bewirtschaftung
Die Gemeinde Hinterweidenthal zählt zu den größeren Waldbesitzern im südlichen Pfälzerwald und in Rheinland-Pfalz. Am Übergang vom inneren Pfälzerwald zum südlichen Pfälzerwald – zum „Wasgau“ – bewirtschaftet die Gemeinde ca. 880 ha Wald. Die Waldfläche lässt sich grob in drei Gebiete unterteilen: den Etschberg im Westen, in Richtung Salzwoog, den Mühlenberg im Osten, in Richtung Hauenstein, und den Hinterwald im Süden, in Richtung Dahn-Erfweiler.
Geologisch basieren die Standorte auf dem mittleren Buntsandstein, vorwiegend den „Rehberg- und Trifelsschichten“. In der Regel gründet die Waldbewirtschaftung auf trocken-armen bis mittleren Sanden. Die Exposition nach Süden oder Norden ist aufgrund der Sonneneinstrahlung ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Bewirtschaftung und Baumartenwahl.
Die Wälder sind kieferngeprägt, mit einer Verteilung von etwa 40% Kiefer, 30% Buche, 9% Fichte, 5% Eiche, 10% Lärche und Douglasie sowie einem Rest aus sonstigen Baumarten. Die Waldbilder zeichnen sich glücklicherweise durch eine gute Mischung der verschiedenen Baumarten aus, worauf bereits mehrere Förstergenerationen hingewirkt haben. Vor allem die Durchmischung der Kieferbestände mit Buche und Eiche sind vielversprechende Optionen für eine zukünftige Bewirtschaftung, um dem Klimawandel zu begegnen.
Die Gemeinde engagiert sich seit jeher für „ihren“ Gemeindewald und dessen Bedeutung für die Allgemeinheit, insbesondere in den Bereichen Erholung, Schutz und Nutzung. Im Gemeindewald unterhält die Gemeinde einen Waldspielplatz für die Altersgruppe 3-10 Jahre im Seebachtal sowie einen Waldjugendzeltplatz, der der Umwelt- und sozialen Bildung sowie dem Naturerlebnis dient.
Dem Naturschutz wird zusätzlich zur schonenden und naturnahen Bewirtschaftung durch die Förderung der Artenvielfalt und Diversität in verschiedenen Sonderbiotopen, wie z.B. Heidegesellschaften, Magerrasenstandorten, Schwammbornquelle und Gesundheitsbrunnen, Rechnung getragen. Die zahlreichen Wanderwege entlang versteckter Felsformationen des Buntsandsteins mit ihren beeindruckenden Aussichten, insbesondere der Premiumwanderweg „Teufelstischtour“ und die markanten Naturdenkmäler wie Teufelstisch, Rappenfels, Heufelsen, Heibertsstein und Dreikönigsfelsen, machen den Gemeindewald zu einem typischen Erlebnis im südlichen Pfälzerwald.
Als eine der ersten Gemeinden in der Region bewirtschaftet die Gemeinde Hinterweidenthal ihren Wald nach dem Zertifikat FSC (seit 2003) und folgt somit den Anforderungen einer modernen und zukunftsorientierten Waldbewirtschaftung, auch unter hohem und intensiven Kostenaufwand. Die Entwicklung klimastabiler Mischwälder im Hinblick auf den Klimawandel sowie die Bedeutung ihres Waldes als Umweltvorsorge und CO2-Speicher hat die Gemeinde aktiv als Ziel auf die Fahne geschrieben. Seit 2014 sind in den letzten 10 Jahren ca. 10 ha Kalamitätsflächen durch Borkenkäfer und etwa 60 ha für die Entwicklung klimastabiler Mischwälder als Vorausverjüngung begründet worden. Die Gemeinde sieht ihren Wald als Verpflichtung für das Klima und für nachfolgende Generationen.
Liebe Waldbesuchende,
Falls Ihnen beim Waldbesuch Dinge auffallen, die Sie am Zustand des Waldes oder seiner Bewirtschaftung stören, haben Sie künftig die Möglichkeit, die Gemeinde Hinterweidenthal unkompliziert darüber zu informieren.